0152 29368896 anna@mukina.de

Eine sonnenbegleitete Reise

Es ist der 14. März 2021. Heute fahren wir weiter bis nach Dömitz. Ich verabschiede nach dem Einpacken des Zeltes meinen spontanen Reisebegleiter und er beschenkt uns noch mit Taschenlampen und Werkzeug und allerlei anderem nützlichen Reisetool. Wir radeln rechtselbisch und möchten in Hitzacker mit der Fähre erneut über die Elbe setzen, denn bis dort reicht in etwa die Akkuleistung meines Rades, und die Kinder wollen dort zu Mittag essen.

Bei Hitzacker angekommen stellen wir fest, dass der Fährbetrieb erst im April beginnt und so schauen wir hinüber zu dem Ort, an dem wir pausieren und auftanken wollten. Auf unserer Seite befinden sich nur zwei kleine Gehöfte. Auf der Karte erkenne ich, dass es die nächsten Kilometer keine weitere Ortschaft geben wird, und so stehen wir etwas ratlos, die Kinder angemerkt, faulig und frustriert, an der Elbe und lassen uns vom Wind bepusten.

Dann kommt ein Mann von einem der Gehöfte auf uns zu und wir kommen ins Gespräch. Er lädt uns ein, auf seinem Hof unter einem Carport den Fahrradakku zu laden. Das machen wir dann auch. Wir essen zwei letzte Orangen und etwas gekochten Reis und bekommen Kekse geschenkt. Die Mädchen spielen mit herumliegenden Schaufeln, Baggern und Kranwagen. Es nieselt unterdessen zweimal. Wir stehen gut und regengeschützt unter dem großen Carport.

Bisher sind wir wieder viel mit und im Sonnenschein geradelt und auch, als wir von hier wieder aufbrechen, löst Sonnenschein den Regen ab. Wir starten mit einem wunderschönen Regenbogen, der sich kurz zeigt, und werden weiterhin begleitet von Sonnenlicht. 

Von nun an begleitet uns bis Dömitz Sonnenschein und Frühlingsstimmung. Obwohl um uns herum immer auch (manchmal tiefdunkle und schwere) Regenwolken liegen, scheint, wo wir sind, die Sonne. (Ich wünschte mir vor Reiseantritt eine sonnenbegleitete Reise und Einklang und Verbundenheit zur Natur – all dies erhalte ich bereits auf diesem Reiseabschnitt). Dass uns die Sonne so durchgehend begleitet lässt mich so stark verbunden und eins fühlen. 

Wenige Kilometer vor Dömitz fühle ich mich richtig schlapp und so tauschen Jona und ich (auf seinen Vorschlag hin) die Fahrräder. Er fährt mit gedrosselter Akkuleistung das schwere Radgespann über die letzten Kilometer bis nach Dömitz. Ich staune manchmal so sehr über diesen schon so erwachsenen, starken Jungen. Mit seinen 14 Jahren ist er neben vielen noch kindlichen Verspielt- und Verrücktheiten (von denen er sich einige sein Leben lang bewahren möge) ein so verantwortungsbewusster junger Mann, der nicht nur durch seine körperliche Größe älter wirkt.

Wir erreichen mit leerem Akku, einem platten Reifen und hungrig am späten Nachmittag Dömitz. Wir entschließen uns erst einmal etwas zu essen und holen uns bei einem Imbiss am Hafen Pommes. Als wir gesättigt sind, frage ich an vier Stationen nach Strom und Unterkunft (Campingplatz, Radlerunterkünfte und Pensionen). Wir werden überall abgewiesen. Ich gehe in mich und frage, was gerade dran ist und wohin es geht.

Da fällt mein Blick zielgerichtet auf ein großes, stattliches Hotel direkt am Hafen. Ich schlendere in die Eingangshalle und finde eine Nachricht am Empfang, dass bei Anfragen aller Art eine Handynummer zu wählen sei. Ich rufe dort an und spreche mit einem sehr aufgeschlossenem Mann. Er navigiert uns mit den Rädern hinter das Hotel an einen privaten Camping-Hotelstrand direkt an der Elbe gelegen und stellt uns Strom und den Platz zum Zelten zur Verfügung. Geld will er nicht. So kommen wir nach diesem Tag an einem sehr idyllisch gelegenem Platz zur Ruhe und schlafen wunderbar. 

 

KONTAKT

Telefon: 0152 29368896
Email: anna@mukina.de