Geburt
Es steht mir eine vierte Geburt bevor, die ich sehr vorfreudig erwarte. Ich belese mich nicht und treffe auch keinerlei Vorbereitungen als jene, mich mir selbst und meinem ganzen Körpersystem hinzugeben, von dem ich weiß und fühle, dass es Meister ist bei dem bevorstehenden Ereignis und dem Tanz der damit verbundenen Energien.
Ich weiß um viele (sehr, sehr ansprechende, ver-lockende und inspirative) Ratgeber und Coaching Inhalte von natürlicher Geburt, orgasmischen Gebären, Alleingeburten, Lotusgeburten, und einigem mehr. Und alle stehen sie funkelnd und glänzend (vor allem aber auch schmälernd) dem bevorstehenden eigenem (Geburts-)Erleben im Weg. Für mich bestehen und liegen sehr inspirative Aspekte in zahlreichen Büchern, Methoden, Coachings etc. Doch es schwingt in all der Leserei und Hinwendung zu anderer Geschichten, (wertvollem) Gedankengut und Erfahrungswert auch mit, sich Selbst und das Eigene Wunder herab zu setzen und hinter oder unter die bereits gemachten Erfahrungen anderer zu stellen. Wobei das nicht dem Sinne entspricht das eine sei besser oder schlechter als das jeweils andere. Ich mach(t)e oft die Erfhahrung, dass mein eigenes unfassbar individuelles System und Lebensströmen eingeengt wird wenn ich mich zu sehr den Ideen, Konzepten, Vorstellungen, Geschichten von anderen zuwende. Dann schwindet der Raum und die Energetik welche an Gewaltigkeit und Schöpfertum der eigenen Intensität durchdrungen werden kann/ will.
Und andersherum ist es dennoch so, dass ich, wenn ich ganz für mich selbst bin mich auch darin verliere und mich NOCH mehr selbst erkenne wenn ich in den Spiegel des Gegenübers trete – offen, herzzentriert, echt. Da sind mir so inspirative Funken ein enormer Anker und Wegweiser zu eigenem Ermessen und Schöpfertum.
Die gewaltige Eigenmächigkeit (und zudem auch daraus hervor kommende Magie und Raum für Wunder) besteht für mich eben nicht (alleinig und ausschließlich) darin sich einem Rahmen zu unterlegen. Diese Berahmtheit ist nicht das Maß der Lebendiglkeit und unfassbar tiefen Möglichkeiten die (mir) aus gegenwärtigem Gewahrsein und echtem (mit mir) selbst Da Sein gewahr und zuteil wird. Für den (eigen-)schöpferischen Akt des Augenblickes selbst gibt es keinerlei Vorlage.
Die Gewaltigkeit von Geburt besteht für mich darin, dass ich nichts weiß und doch in jedem Moment in vollem Kontakt zu mir selbst da bin, in mich versinke UND mich ausdehne (soweit lande ich schon wieder mal bei m/einer VOR-Stellung, wie ich es wünsche, die sich ja bereits dem echten Momentum und gegenwärtigem Hier und Jetzt gewahrsein vorwegstellt und etwas Vorerbrachtes/ Vorerdachtes rein fließen lässt. Aber es ist auch nicht der Punkt zu sagen, das eine stimmt und das andere nicht, sondern wirklich mit den Lebenswellen und Wogen zu fließen die eben ALLE da sind- das umfasst alles und nichts, Gedanken und Gefühle, Fokus und Hingabe, Präsenz und Vertrauen, Weite und Tiefgang, Vorstellung und Nachklang im ewigen dynamischen Bewegen vom einen zum anderen um sich im jeweiligen und der Mitte zu er-leben, er-finden, er-spüren).
MIT DEM WAS DA IST SEIN- WAS AUCH IMMER ES IST! Da brauche ich mich nicht affirmativ weg beamen von aufkommendem Schmerz, von zweifelnden Gedanken, von Ängsten und was auch immer noch alles in mir ist, als würde lebendige Intensität lediglich den „lichtvollen, lieblichen“ Raum erfüllen. Nein, es geht vielmehr um ein echtes sich spüren mit und in all der verkorksten Mechanismen, Blockaden und Werten und auch Ängsten die sich durch mich/dich und in mir/dir ergießen und zu offenbaren er-suchen. Dann muss ich keinen bunt und schön bemalten Deckel, beispielsweise in Form von fein geschliffener Affirmationen, mehr über das lebendige und einzigartige Wesen legen welches Geburt gerade auf ganz, ganz eigene Weise er-lebt und webt, welches auf ganz, ganz eigene Weise den Weg fürs Leben und Lebendige Sein selbst bahnt und schafft. Dieser Abdruck ist so pur du und so pur eigenmächtig, dass keine Fassade und kein Siegel von Fremdeinfluss dort hinein gehört (oft aber genau dies immer wieder aus und von unterschiedlichen Richtungen, Sparten und Instanzen geschieht). Ob du dich dabei dem Feld eines Arztes unterwirfst, deiner eigenen Kontrollsucht die es zu tun (v)ersucht wie es von Ratgeber XY, Coach Tralala oder der New Age Szene gepredigt und propagiert wird oder was auch immer sonst an Fremdeinwirkung in deinem System schweelt.
Und wenn ich davon schreibe, dass du frei sein darfst von jedewedem Fremdeinfluss, so ist es doch so, dass dieser Fremdeinfluss in den tiefsten deines Schoßraumes pulsiert- nämlich in dem Wesen selbst welches durch dich den Weg zur Erde schlüpft. Dein Kind ist an dem Geburtsweg ebenso beteiligt und gestaltet diesen mit. Eine Verbindung zum Kind und aufrichtiger Kontakt, Kommunikation war mir in den Schwangerschaften und bei den Geburten wirkkräftig.
Zum Ende hin dieser Schwangerschaft merke ich dieses mich selbst spüren und Eigenmächtigkeit so fern und weit weg von mir. Ich weine viel (und weiß nicht einmal warum), frage mich wer ich bin, suche mein Zentrum. Es scheint mir vieles so haltlos und unkontrollierbar- was das für existenzielle Ängste und Ebenen aufmacht ist der Hammer und eine Wucht. Doch im wesentlichen bin ich in meinem Zentrum- dem Schoßraum- schon gänzlich und in voll ausgereiftem Stadium mit Fremdbestimmung belegt. Denn dieses reife, schlüpffertige Wesen in mir ist ganz es selbst mit bereits eigenem Willen, eigenem Schöpferauftrag, eigenem Ansinnen… Und es entscheidet in mir mit. Keine Schutzbarriere kann das blocken oder mich davon trennen. Ich war (und bin) voll empfänglich für genau das! Für einen Auftrag und eine Auf-GABE mich selbst zu ver-schenken was mir wiederum das größte Geschenk des Lebens beschert/ bereit hält.
Die wogenden Wehenwellen voll Annehmen- alles. Der Schmerz ist da und es ist kein Schmerz der mich leiden lässt- es sei denn ich entscheide mich dazu. Es ist ein spüren absoluter Gewaltigkeit und wie könnte das mich lähmen? Wie könnte ich dem Schmerz und seiner Gewaltigkeit, dem Druck und dem Lebenssog in dem sich mein körperlich starkes empfinden und spüren zeigt und offenbart so abweisen und etwas anderes darüber lagern, als spülte ich die Gewaltigkeit meiner Urkraft und meiner Urwesenheit ganz weich und will sie verpacken in Ekstase, Freude und angenehme Lust ? Für mich ist zu fühlen (vor allem diese echte, rohe, unverblümte Kraft und Gewaltigkeit) wirkliche Lebenskraft und echte Lust und Ekstase. Es beeinhaltet einfach mich voll und ganz lebendig zu spüren.
Und der Schmerz wird gelebte Lust und Hingabe. Ich vertraue meinem Körper und dem des Wesens und weiß um den Weg der Wellen die eben alles mitzuschwemmen ersuchen. (Zum Schmerz habe ich einen weiteren Artikel verfasst, indem ich davon erzähle was Schmerz für Tore und Türen von Wonnigkeit und Heilung beim Sex mit meinem Mann öffnet. Hier gehts zum Blogartikel: https://mukina.de/stoßfest ).
Meinen erstgeborenen Sohn habe ich mit 17 Jahren in der Klinik mit PDA geboren. Ich habe mich nicht gespürt und das ist mir das allerschlimmste. Meine beiden Töchter sind daraufhin zu Hause geboren und es war nicht schmerzfrei (aber es war gewiss nicht leidvoll) sondern wunderschön mich und meinen Körper, den Weg des Lebens (durch mich) selbst zu fühlen.
Die Geburt meines Sohnes vor 17 Jahren im Krankenhaus mit der PDA und allem zuletzt einer Saugglocke war so sehr anders als die Hausgeburten meiner beiden Töchter. Und obwohl ich mit all der Zeit und den Erfahrungen klare Präferenz habe dazu wie Geburt wünschenswert und Märchenbilderbuchhaftig ist, stelle ich mich nicht unter dieses Bildnis.
Ich bin sogar dankbar (aber nich unterwürfig demütig oder Opferhaltungstreu) für jeden Arzt der mich damals übergriffig und herabwürdigend behandelte, für jeden anderen Arzt wiederum, der mir Wertschätzung und Emphatie entgegen brachte und für alles was ich daraus gelernt, erfahren, gespürt habe und damit so stark gewachsen bin zu dem was mich die „Stufen“ bzw lebendigen Wellen hat schreiten und surfen lassen.
Ich habe bereits von vielen Frauen gehört, dass sie sich schlecht fühlten mit ihrem Weg der Geburt, weil sie so viel anderes, alternativeres, Bilderbuchhaftes ersonnen haben. So viel glitzer, orgastisches, wundersames.
Beim Sex ist es auch so, dass es meist zentral ist, das Ziel zu haben das der Orgasmus großartig sei, dass es intensiv und tief und lustvoll und was auch immer noch zu sein hat.
Eigentlich hat es nur so zu sein wie du einfach grade bist. Der Höhepunkt selbst ist dich ganz dir selbst hinzugeben und nicht das erlösende, (sehr schöne) Gefühl von kurzwalliger Entzückung in deinen Genitalien. Und so hat Geburt nicht(s) zum Ziel, sich vom Schmerz abzuschneiden, monatelange Diäten zu machen, 1000fache Mediationen, Mindsetausrichtung, … Eher ist Geburt ein so weiter Raum der du selbst bist und den es (wieder) mit dir selbst zu erfüllen gilt.
Deine lebendige Intensität findet sich dann in Entsprechung dieses Strömens von Geburt, von Sexualität, vom eigenen Business, vom malen eines Bildes, beim abwaschen, fegen, tanzen, kochen oder worin auch immer wirklich wieder.
Scham und Hemmungen, welche bei den prachtvollen Bildern von Geburt, Sinnlichkeit, Sex und Erfolgs-Businessflow oft ausgelöst und angetriggert werden (Ich muss das auch schaffen und erreichen können) verdrehen mehr die Welt und Wirklichkeit und Schrauben dich systematisch weg von dem was urangelegt in deinen Zellen wirkliche Lebendigkeit auszudrücken vermag.
Das liegt weit über und unter solch Geschichten anderer- auch wenn Mosaiksteine dessen dich erinnern und bestärken können Dein Lebenspuzzle zusammen zu fügen.
Geburt ist also das was du bist und was dir in dem Momentum von Leben welches mit allerlei Facetten in dir besteht und ist, alles einfordert. Deinen Willen und deine Willenlosigkeit.
Dein Vertrauen und deine Zweifel.
Deine Ängste und deine Liebe.
Und letztlich ist nichts davon einander fremd und getrennt.
Die Kraft die durch dich fließt in völliger Hingabe und Aufgabe (das Aufgeben) an das was du nicht auszudenken und zu visionieren vermagst, das was du unter allem Umständen verhindern und vermeiden willst, das was dich ängstigt und erschreckt- dem hast du in die Augen geblickt, all dem bist du mit offenen Herzen begegnet und wenn das bisher noch nicht der Fall ist, bist du eingeladen es zu tun.
Hier, imitten der Geburt, bin ich die reißende Flut dessen was in mir versucht wird aufzuhalten (oft auch von mir selbst).
Ich stehe also grade unmittelbar und kurz vor der Geburt meines vierten Kindes und ich bin sehr vorfreudig.
Freundinnen von mir haben ein wunderschönes (!) Mother Blessing für mich ausgerichtet. Ich habe mich darin so genährt und gehalten gefühlt und so viel Segen der wunderschönen Frauen empfangen. Ich wurde dort unter anderem von Ihnen gefragt wie ich mir die Geburt vorstelle bzw. plane. Ich habe darauf nur wässrige und schwammige Antworten. Weil nichts den Vollkontakt umfassen vermag dem ich mich hinzugeben wünsche- wie auch immer das dann konkret aussieht und sich anfühlt.
Denn wenn ich diese oder andere Geburten plane und mir dies und das vorweg vorstelle, dann fasse ich den Rahmen für gegenwärtige gelebte Intensität eng und verknappe die Möglichkeiten und Erfahrungen von Wunderhaftigkeit, Magie und Lebensfluss der offenbar wird IN dem Moment des echtem mit mir ganz da seins.
Ja, ich habe Bilder, Empfindungen, Vorstellungen, Wünsche und Ideen die ich affirmativ vorweg stelle und den Raum und das Geschehen beeinflusse UND ich bin zudem in hingebungsvoller Bereitschaft und Offenheit für ein leichtes sinken und tauchen, pendeln zwischen den Wehenwogen. Dem Nichts (wollen) und Alles (leben).
Und neben diesen Ausrichtungen ploppen auch Sorgen, Zweifel, Ängste und Ungewissheiten auf die meinem Wesenskern zugrunde liegen und die ich als menschliches Geschöpf eben auch in mir trage. Ich schließe nichts davon aus oder weg. Ich begegne mir einfach.
Und das ist bereits der Tanz mit/in dem ewig weiten Meer aller Möglichkeiten.
Seine Tiefe vermag es, dass ich mich in den Fluten verliere und gerdae dieses mich verlieren heißt mich zu finden.
Ich weiß, dass mein Körper und Schöpferkraft so viel mehr vermag als ich ersinnen kann. Und ich weiß das ich mit meinem ersinnen, affimieren und Gedanken so viel mehr vermag und Schöpferkraft anrege, aktiviere, zur Materie und gestaltbar, sichtbar werden lasse. Ich weiß, dass oft das eine vom anderen losgelöst geschieht und Dinge geschenen die gar nicht meinem visionieren entsprechen- und dann ist es mir wesentlich und wichtig damit zu fließen statt wie an einem Stück Totholz im tosenden Sturm und Wellengang fest zu halten. (Mal „braucht“ es das Stück Totholz zum fest halten und mal „braucht“ es das Loslassen- beides bietet dir das Leben stets an).
Letztlich ist es gut sich mit eigenem (!) Gedankengut und Gefühl vorab auszurichten und einen Weg zu bereiten. Doch was ist dieses eigene Gedankengut und eigenes Gefühlsempfinden eigentlich wenn ich mir ständig (auch wenn es weise Worte und Klänge sind und ich so sehr resoniere mit den Bildern und Geschichten, Erfahrungen von anderen) Gedanken und Geschichten, das Erleben von anderen rein ziehe und in mein System lasse?
Ich brauche und nehme mir dazu die Stille des Nichts. Ich lese dann nicht, ich schaue mir keine Videos an, ich mache mir keine Gedanken (oh, was für eine große Aufgabe und Herausforderung, habe ich doch manches mal das Gefühl wie von Gedanken umwoben ein Blatt im Winde dieser Gedankenschnüre und Winde zu sein welches unablässig zu ihnen tanzt und von ihnen bewegt wird) und folge einfach spielerisch dem was in mir auftaucht. Und wenn ich viel von dieser Stille zulasse, dann taucht da über kurz oder lang vieles wundersame, unentdeckte, erfrischende und lebendiges SELBST in mir empor.
Ich möchte nicht sagen, dass Inspiration gänzlich verkehrt ist- sie ist wertvoll und ich ziehe mir auch Geschichten rein, Bilder und oft sind das begründende Teile dessen was aus mir (neues und eigenes) erwacht und erwächst. Und auch Gedanken sind da und ich stelle sie nicht einfach ständig und ausschließlich zur Seite- ich versinke allzu oft in ihnen.
Und doch ist es nur EIN kleines Teilchen dessen, was Eigenmähtigkeit und Schöpferkraft für einen weiten, endlosen und unspektakulär Stillen, Tiefen Werdensgang aufmachen, wenn du / ich dich/ mich von allem Vorgegebenen löse.
Ich selbst bin die Vorgabe dessen was ich ersinne, ich selbst schaffe die Vorgabe und ich selbst entziehe mich ihr auch. Und letztlich macht jede Vorstellung den Weg frei und schafft Zugang für das Gefühl, welches gefühlt sein will!
Alles Liebe zu dir, vor allem Selbstbefähigung und Eigenschöpfertum!
Deine Intuitions-Weiblichkeits- und Ahnenforscherin
Anna-Verena
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