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Sturmtaufe

„Ein Boot liegt im Hafen sicher, aber dafür ist es nicht gebaut.“ 

Erste Etappe 

Ich wache am frühen Morgen auf und fühle einen starken inneren Sog in mir, die Reise zu starten. Die letzten 2 Tage warte ich auf eine Paketsendung, die sich verzögert und werde des Wartens unruhig. Wenn ich weiterhin meine Entscheidung loszufahren von äußeren Umständen abhängig mache, komme ich nie los, weil mich stets etwas abhält und nie alles fertig und perfekt vorbereitet ist. Es gibt immer etwas was noch getan werden, was noch wichtig zu erledigen scheint. Außerdem ist das Wetter schlecht. Von einigen Seiten kam immer wieder der Hinweis, noch weiter zu warten – aber auf was? Auf morgen? Auf Sonne? Auf den perfekten Zeitpunkt? Ich erinnere mich an meinen Umzug vor 7 Jahren nach Mecklenburg-Vorpommern. Da gab es im Außen so viele Wiederstände, Einsprüche und Dinge, die mich auf- und zurückhalten wollten, solange ich in mir nicht klar war über das, was ich tue. Mit meiner Ausrichtung und Entscheidung zerflossen alle Zweifel, die im Außen an mich herantraten. 

Und so löse mich von den festhaltenden Gedanken bezüglich des Wetters und der Paketsendung, gehe in mich und fühle. Ich starte heute, sagt etwas in mir. Gut, denke ich, dann geht es heute los.

In dem Augenblick meiner Entscheidung zieht der Himmel auf und Sonnenschein tritt hervor. Ich schmunzle. Mir kommt der Impuls, einen Freund zu fragen, ob er mich an dem ersten Tag dieser Radreise begleiten mag. Ich rufe an, er sagt zu – es fließt und alle Türen stehen offen.

Es ist sehr stürmisch und obwohl sich die Sonne eine Weile zeigt, liegen nun dicke Regenwolken um uns herum im Himmel. Wir radeln im Sonnenschein und manövrieren uns stets durch 2 große, dunkle Wolkenwände hindurch. Eine liegt mal links, die andere rechts, dann eine vor und hinter uns. In Bleckede setzen wir mit der Fähre über und pausieren. In einem wunderschönem Café dürfen wir einkehren und laden den Akku meines Rades und den unsrigen. Anschließend finden wir einen schönen Zeltplatz. Nachts windet es wie verrückt., es ist etwas frisch im Zelt, aber vor allem ist es unglaublich laut und tosend. Die Zeltwände rascheln und flattern und der Sturm fährt unaufhaltsam und kraftvoll durch die Zweige umliegender Bäume. 

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