Meine Blockade war schon immer eine tiefe Angst weit hinauszuschwimmen ins Unbekannte. Wenn ich nicht weiß, was unter mir ist und wenn ich keinen Halt unter meinen Füßen habe. An einem Tag an unserem See fasse ich den Entschluss, mich der Angst zu stellen und sie zu überwinden. Ich will hinein spüren wo genau in meinem Körper die Angst zu spüren ist, um sie dann anzunehmen und zu wandeln. So die Theorie. Gedanklich fülle ich mich also mit Liebe, Kraft, Vertrauen und gehe zielstrebig ins Wasser. Ich fühle mich entspannt. Ich schwimme die ersten Züge hinaus. Plötzlich ist sie da: die Angst, die mich blockiert. Und es passiert etwas Spannendes: Mein Verstand schaltet sich aus. Ich fühle die pure Angst, und Panik breitet sich in mir aus — was für eine kraftvolle Energie. Mit dieser hätte ich schon einmal durch den ganzen See schwimmen können. Ich habe mich jedoch zurückgezogen. In mir war Leere und der tiefe Wunsch, es irgendwann einmal zu schaffen.
An einem Tag, an einem wundervollen Bergsee, lockte mich das erfrischende Nass so sehr. Ich begab mich auf das Sprungbrett, welches am steinigen Kiesufer aufgestellt war. Ich wollte in das Wasser springen. In mir war ein tiefes Verlagen danach, es zu tun. Doch oben stehend und hinab blickend auf den stillen, tiefen, spiegelnden See stellte sich prompt die Blockade wieder ein. Zweifel kamen in mir hoch, forderten mich auf mich zurückzuziehen. Doch etwas sehr sehr Starkes in mir wollte JETZT springen, wollte wachsen. Es gab diesen einen willensstarken und gefühlvollen, klaren, bejahenden Moment, in dem ich sprang.
Es war die pure Freude, einen Moment lang durch die Luft zu fliegen, um dann in das erfrischende, kühle und umschmeichelnd weiche Wasser des Bergsees einzutauchen. Ich fühlte mich lebendig. Mein Körper kribbelte und mein Herz tanzte vor Freude, Energie und Ausgelassenheit. Ich schwamm frei und froh durch den See.