Vergänglichkeit in deinen Händen

„Der Kopf wird in der Erde begraben.
Nach 2 Wochen kann man dann die Hörner einfach abmachen.“, sagt eine Freundin zu mir als sie mir erzählt, wie das mit dem Schlachten ihrer Ziegen von statten geht und wie man am besten zur Verarbeitung an das Horn gelangt.
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Ich liebe sowas total:
Diese Einfachheit und rohe, pure, unentwegte Scheulosigkeit mit Vergänglichkeit (und dem puren Gewahrsein des Lebens) in Berührung zu kommen.
Den Mut zu besitzen, sich der Vergänglichkeit, dem Verfall und der Wandlung zuzuwenden und damit in Berührung zu sein.
Die Haltung sich um totes Getier einfach, aufrichtig und interessiert zu kümmern ist für mich als geborener Stadtmensch lange Zeit fern geblieben und ich durfte damit die vergangen Jahre tief in Verbindung kommen.
So sind mir einige wundersame bis grausame Situationen zuteil geworden wie und warum Tiere um mich (die ich sehr liebte) über ihr Ableben den Weg ins den ewigen Kreislauf des Lebens fanden.
Eine Stute die erschossen wurde, ein Fohlen welches sich schlimm im Drahtzaun das Bein Aufschnitt, Lama mit Vergiftung durch Fremdfütterung, meine liebste Hütehündin weil sie alt geworden ist, ein wildes Reh in meinem Garten, weil die Hunde es erwischten (und ich mit meiner kleinen Tochter wenige Meter weit weg stehend und zusehend wie die Hunde es fingen).
Spannend zu sehen war vor allem der Umgang meiner kleinen Tochter damit. Ohne irgendein vorab eingetrichtertes Programm oder Bild war sie ganz offen und schaute sich das interessiert an. Sie hatte keineswegs Angst, keine Aufregung oder sonst eine Regung die auffällig oder ängstlich war.
Ich habe damit einen Frieden in mir aufgetan.
Mit der Vergänglichkeit.
Der Tag bei meiner Freundin war großartig. Wir haben ihre Plazenta verarbeitet und es war wunderschön ihr zuzusehen, wie ihre Hände den blutigen Mutterkuchen betatsteten und erforschten.
Ganz zaghaft, liebevoll und sinnlich.
Dabei wurde mir wieder einmal nahe gebracht wie wesentlich es ist Vergänglichkeit zu berühren und sich damit auseinander zu setzten und
Sie wieder würdevoll in die eigenen Hände zu nehmen!!!
Mir wird später beim nach Hause fahren klar, dass diese Unberührbarkeit mit dem Sterben eine riesiges Tabu und Hemmnis schafft.
Mit Vergänglichkeit in Kontakt zu sein und Dinge zu berühren die sterben ist GANZ natürlich.
Aus der Ganzheit zu gehen macht Anspannung.
Ein Teil in mir sagt, einen Kopf zu beerdigen ist voll schräg und ein Teil in mir sagt, wunderbar, dass wir mit dem Zerfall, der Vergänglichkeit in Berührung kommen.
In unserer Kultur wird Vergänglichkeit, Tod und Sterben aus den Händen genommen.
Jeder nahe oder ferne Angehörige der stirbt –
Es wird in andere Hände gelegt das zu (be-) erdigen.
Wie absurd ist das bitte das jemand fremdes und noch nie in dem Leben des Verstorbenen da gewesenes da steht und eine Rede hält, eine Prozession zur Verabschiedung anleitet.
Wie möchte man eigentlich selbst diese Vergänglichkeit und das Ableben verabschieden und würdigen?
Das liegt oft gar nicht mehr in unserer Hand!
Das ist so fatal, weil dieser Nährboden des Sterbens und Vergehens (und der Umgang damit) ja alles Neue begründet!
Dieser Nährboden von „Ich schaue nicht hin, ich fasse es nicht an, es berührt mich nicht, es liegt nicht in meinen Händen (und damit eben auch nicht in meiner Macht)…“
Tod und sterben ist seltsam und gruselig.
Gruselig ist es sich aus den Händen nehmen zu lassen und nicht hinzuwenden weil genau diese Haltung von Ich will es nicht, ich schaue es nicht an den Nährboden begründet und schafft von dem was neues entsteht ebenso nicht in meinen Händen liegt.
Freies bluten
Weibliche Körperlichkeit vollzieht in vollster Weise das etwas in mir stirbt und vergeht, es stirbt ein einzigartig angelegtes Potential für Empfängnis, Fruchtbarkeit und etwas in die Welt gebären
Das geht einfach
es verschwindet
Es stirbt
Und damit einen Weg zu finden dass ich frei damit umgehen kann.
Wie bin ich mit mir in dieser Zeit der Vergänglichkeit?
Nimm es in deine Hände!
ROT
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Vergänglichkeit und Neuwerdung
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